Minuten vor ihrer Flucht aus Nazideutschland lässt das Künstlerpaar Julia und Lyonel Feininger ihr bisheriges Leben Revue passieren: Sie tauchen ein in ihr Kennenlernen an der Ostsee, an ihre Lehr- und Lernzeit am Bauhaus in Dessau, in ihre gemeinsame Zeit in Paris, in ihre Familiengeschichte(n). In diesen Rückschauen blitzt neben Zeitgeschichte und Begegnungen mit bekannten Künstlerpersönlichkeiten von Walter Gropius über Picasso bis zu Oskar Schlemmer auch immer wieder ihre Paarbeziehung hervor, die ihren Ausdruck in (fast) täglichem Briefwechsel fand. Eine Beziehung, geprägt durch den Wechsel von Nähe und Ferne, vom Willen, gemeinsam künstlerisch etwas Neues und Einzigartiges zu schaffen und von der Sehnsucht, Eifersucht und Rollenbilder zu überwinden. Doch lässt sich das, was mal gewünscht und erstrebt war, im Alltag aufrechterhalten? Kann ein Künstlerpaar gleichberechtigt wahrgenommen werden, wenn der Mann die größere Öffentlichkeit erfährt?
Ein sehr persönlicher Ausflug in die Kunstgeschichte, ein Stück über emotionale Sehnsüchte und politische Realitäten und über das immer wieder „Finden“ des Partners in einer langjährigen Beziehung.